Mit einer Traglufthalle über dem Freibad Geiselweid soll der aktute Mangel an Wasserflächen für Alle in den Wintermonaten entschärft werden.

 

Visualisierung Traglufthalle über dem Freibad Geiselweid in den Wintermonaten. (Bild: pd/Stadt Winterthur)

Im Auftrag des Grossen Gemeinderats legt der Stadtrat ein Bauprojekt für die Überdachung des Olympiabeckens im Freibad Geiselweid mit einer Traglufthalle vor. Der zugehörige Kreditantrag beläuft sich auf 2,285 Millionen Franken.

Mit Beschluss vom 27. März 2017 hat der Grosse Gemeinderat die Volksinitiative «Geiselweid Traglufthalle im Winter» abgelehnt und folgenden Gegenvorschlag beschlossen: «Die Stadt überdeckt das Sportbecken im Freibad Geiselweid im Winter mit einer Traglufthalle, um das Manko an Wasserfläche während der kalten Jahreszeit zu beheben. Die Traglufthalle wird jeweils im Herbst auf- und im Frühling abgebaut. Die Beheizung erfolgt mit KVA-Fernwärme oder mit einem erneuerbaren Energieträger wie zum Beispiel Holzschnitzel, Holzpellets oder Biogas.»

Der Stadtrat hat daraufhin ein Bauprojekt inklusive Kostenschätzung ausarbeiten lassen. Die Traglufthalle wird unter Mithilfe der Wassersportvereine jeweils Anfang Oktober auf- und Ende April wieder abgebaut. Die Erschliessung erfolgt über einen neuen Hallenbadausgang bei den Lehrpersonengarderoben und weiter mittels eines Zelttunnels über den bestehenden Fussweg. Direkt beim Traglufthallen-Eingang werden jeweils im Winterhalbjahr ein WC- und Duschcontainer sowie ein Container mit einem Heissluftgebläse aufgebaut. Das Heissluftgebläse sorgt für den notwendigen Überdruck, der die Traglufthalle von innen her «trägt», und dient gleichzeitig als Heizung.

Im vorliegenden Bauprojekt wurde mit einer Traglufthalle der neusten Generation geplant. Diese verfügt über einen doppelt so guten Dämmwert wie frühere Produkte. Auf den beiden Stirnseiten sorgen lichtdurchlässige Folien für eine deutlich verbesserte Aufenthaltsqualität. Die Beheizung der Traglufthalle und des Badwassers erfolgt mittels Fernwärme aus der Kehrichtverwertungsanlage über den bestehenden Fernwärmeanschluss. Da im Kanton Zürich die Beheizung von Traglufthallen nur mit erneuerbaren Energieträgern oder mit nicht anders nutzbarer Abwärme erlaubt ist, wird die bezogene Fernwärme mit dem Kauf von Biogas-Zertifikaten kompensiert. Dies erfolgt mittels eines Vertrags zwischen dem Departement Schule und Sport und Stadtwerk, der jährlich von der Energiefachstelle kontrolliert wird.

Es wird mit insgesamt 90 Betriebsstunden pro Woche gerechnet. Davon sind 50 Stunden mit Badeaufsicht vorgesehen und 40 Stunden für den Betrieb mit Gruppen, beispielsweise Schulen und Vereine, welche die Aufsicht selber stellen.
Die totalen Anlagekosten belaufen sich auf 2,485 Millionen Franken. Davon wurden bereits 200 000 Franken durch den Stadtrat für die Erarbeitung des Bauprojekts freigegeben. An den Investitionskosten wird sich der Kanton aus dem Sportfonds mit rund 15 Prozent oder rund 370 000 Franken beteiligen. Der Verein Traglufthalle Winterthur, bei dem auch alle Wassersportvereine Mitglied sind, wird sich mit 50 000 Franken beteiligen.

Für den Betrieb der Anlage wird mit jährlichen Finanz-, Unterhalts-, Energie- und Personalkosten von rund 460 000 Franken gerechnet. Bei einer Kreditfreigabe durch den Grossen Gemeinderat im ersten Quartal 2019 können das Baugesuchsverfahren im Sommer 2019 und das Submissionsverfahren im Herbst 2019 erfolgen. Die Bauarbeiten für die Verankerungen der Traglufthalle sowie der neue Hallenbadausgang müssen vor der Freibadsaison 2020 bis Ende April erfolgen, damit die Traglufthalle im Winter 2020/2021 erstmals in Betrieb genommen werden kann. Der Stadtrat lehnt das Projekt insbesondere aus ökologischen und finanziellen Gründen ab.

Der direkte Link zum Kreditantrag an den Grossen Gemeinderat Winterthur ist hier

 

 

 

Leserbild

Go to top