Schützen-DV in Winterthur: Die Schweizer Schützen sind gut gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft.

Präsident Luca Filippini führte speditiv durch die Delegiertenversammlung des Schweizerischen Schiessportverbandes in Winterthur. (Bild: pd)

Die 244 stimmberechtigten Delegierten des Schweizer Schiesssportverbands (SSV) haben an der Delegiertenversammlung vom 27. April in Winterthur die Weichen für die Zukunft gestellt. Unter anderem wurde die Gründung eines Fonds genehmigt, um für zukünftige Angriffe auf das Schiesswesen gewappnet zu sein.

Im Kongresszentrum «Gate 27» in Winterthur haben die 244 Delegierten aus der ganzen Schweiz mit grosser Mehrheit für die Gründung des neuen «Fonds für öffentliche Aktivitäten» gestimmt. Der Verband ist damit für kommende aussergewöhnliche Herausforderungen gerüstet.

Der Beitrag für jeden lizenzierten Schützen – der sogenannte Schützenbatzen – wird sich auf fünf Franken belaufen. Der Vorstand des SSV wird die Möglichkeit haben, im Bedarfsfall unmittelbar 100’000 Franken für benötigte Massnahmen zu sprechen. «So können wir in Zukunft bei besonderen Herausforderungen agieren und nicht bloss wie bisher reagieren», führte SSV-Präsident Luca Filippini aus. Gerade in Hinblick auf Artikel 17 der EU-Waffenrichtlinie zum Beispiel werde der neue Fonds dem SSV den nötigen Handlungsspielraum bieten.

Der Artikel legt fest, dass nach fünf Jahren die Wirksamkeit der Massnahmen geprüft wird. Mit einer weiteren Verschärfung des Waffenrechts müsse daher gerechnet werden, sagte Filippini. Bei dieser Gelegenheit appellierte der SSV-Präsident an die Anwesenden, bis zur Abstimmung über die EU-Waffenrichtlinie am 19. Mai 2019 «auf allen Ebenen zu kämpfen.»

Der SSV-Präsident betonte in seiner anschliessenden «Tour d’Horizon» wie wichtig es sei, dass die Schützen in Zukunft nicht nur bei politischen Ausnahmesituationen wie aktuell der Verschärfung des Waffenrechts enger zusammenarbeiten, sondern auch auf sportlicher und organisatorischer Ebene – explizit zum Beispiel mit den Dynamischen Schützen. «Nur wenn unsere Reihen fest geschlossen sind, werden wir die Herausforderung der Zukunft erfolgreich meistern.»

Im weiteren Verlauf der DV wurden verschiedene Statutenänderungen angenommen.
Der Verband ist somit auch strukturell für kommende Herausforderungen gewappnet. Des Weiteren wurde die Jahresrechnung 2018 mit einem Plus von 82’472 Franken ebenso bewilligt. Zudem wurde das Budget 2019 zur Kenntnis genommen, das von einem kleinen Gewinn ausgeht.

An der DV wurden auch Funktionäre des Schweizer Schiesssportverbands und der Kantonalverbände geehrt. Thomas Scherer und Dölf Fuchs wurden zu neuen Ehrenmitgliedern ernannt. Beide haben sich jahrzehntelang für den Schiesssport engagiert und ziehen sich nun von ihren Ämtern zurück. Neue Ehrenmitglieder sind auch Peter Waser und Clemens Poltera, welche als Präsident bzw. Leitender Revisor der Geschäftsprüfungskommission ebenfalls von ihren Ämtern zurückgetreten sind.

Neben den 244 Delegierten konnte der SSV an seiner DV Gäste aus Politik und Armee begrüssen. Michael Künzle, Stadtpräsident von Winterthur, hiess die Schützinnen und Schützen in seiner Heimatstadt herzlich willkommen.

Divisionär Willy Brülisauer, Kommandant der Territorialdivision 4, überbrachte die Grussbotschaft der Armee. «Die Schützen sind von grossem Wert für unser Land», hielt der Divisionär fest. Ihr Nutzen für das ausserordentliche Schiesswesen stehe ausser Frage. «Wer sich als Schütze engagiert, der setzt sich auch für die Schweiz und die Sicherheit und Freiheit unseres Landes ein.» Brülisauer beendete seine Rede mit dem lakonischen Hinweis, dass er sich zur anstehenden Abstimmung über die EU-Waffenrichtline nicht äussern werde. «Ich bin jedoch überzeugt, die hier Anwesenden werden alle richtig abstimmen.»

Am Ende der DV wurde über die anstehenden Schützen-Grossanlässe informiert. Unter anderem berichtete SSV-Vorstandsmitglied Renato Steffen über das Eidg. Schützenfest in Luzern, dem grössten Sportanlass der Schweiz 2020. Erwartet werden rund 40’000 Schützen und 150’000 Besucher. «Es soll ein richtiges Fest für die ganze Bevölkerung werden», so Steffen. Dies wird auch im Jahre 2024 der Fall sein – dem Jahr, in dem der SSV sein 200-Jahr-Jubiläum feiern wird. «Wir bereiten ein grosses Volksfest vor», so Luca Filippini.

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